Fotografieren im Winter – Tipps für tolle Winterfotos (2024)

Motivideen für das Fotografieren im Winter

Fotografieren im Winter – Tipps für tolle Winterfotos (1)

Nachdem du nun weiß, was das Fotografieren im Winter so besonders macht, worauf du beim Fotografieren und bei der Vorbereitung achten solltest, geht es jetzt ans Eingemachte, pardon, Eingeschneite.Ich habe dir einige Motivideen und Fotovorschläge für winterliche Fototouren zusammengestellt, die ich selbst gern mag.Also zieh dich warm an, pack dir einen Thermoskanne heißen Tee ein, schnapp dir deine Fotoausrüstung und schon kann es losgehen in das Winterwunderland.

Wie im Märchen: Winterzauberwald

Fotografieren im Winter – Tipps für tolle Winterfotos (2)

Ein wundervoll winterliches Motiv sind verschneite Bäume, wie in diesem Bild die Tannen im Harz. Oft assoziiert man mit solchen Bildern Regionen im hohen Norden wie etwa Lappland. Soweit musst du aber gar nicht fahren, denn verschneite Bäume oder Wälder findest du auch hierzulande überall, sicherlich auch vor deiner Haustür.Suche dir einfach eine weiß-verschneite Landschaft, am besten mit frischen Neuschnee. Ideal sind bedeckte Tage ohne Sonnenschein. Die Landschaft sollte möglichst einfach strukturiert sein, also nicht zu viele Elemente beinhalten. Achte darauf, keine Spuren im Schnee in deinem Bildausschnitt zu hinterlassen, um den unberührten Charakter der Landschaft zu unterstreichen. Belichte das Foto sehr hell, also mit dem Histogramm am rechten Rand. Du hast dann wenig Kontraste und Details im Bild, was zu einer ruhigen Ausstrahlung führt. Wenn du magst, kannst du auch etwas überbelichten und verleihst dem Foto damit einen noch abstrakteren Anstrich.

Fotografieren im Winter mit Farbkontrasten

Fotografieren im Winter – Tipps für tolle Winterfotos (3)

Wie du vielleicht schon in meinen Landschaftsfotografie Tipps gelesen hast, sind Kontraste ein wirksames Stilmittel in der Fotografie. Und damit kannst du gerade im Winter besonders gut spielen. Typisch für den Winter sind in erster Linie kalte Farbtöne wie Blau und Weiß.Wenn du dir nun aber gezielt ein Element mit warmen Farben wie Rot, Gelb oder Orange suchst und dann in dein Bild einbaust, erzeugst du einen starken tonalen Kontrast. Davon profitiert dein Foto, es wirkt wesentlich lebhafter. Im Foto oben ist es zum Beispiel der knallrote Fischerhütte auf den Lofoten, die intensiv mit den sonst arktischen Farben kontrastiert und Spannung ins Foto bringt. Wenn gerade keine Hütte oder anderes Geeignetes in der Nähe ist, kannst du dich auch einfach selbst mit einer knalligen Jacke im Bild verewigen, wie du auf meinen Selfies oben im Artikel sehen kannst. Probiere es einfach mal aus.

Fotografieren im Winter – Tipps für tolle Winterfotos (4)

Eine dichte Schneedecke sorgt dafür, dass viele sonst sichtbare Landschaftselemente verdeckt werden. So kannst du sehr puristische und abstrakte Bilder erstellen. Damit du trotz der minimalistischen Szenerie etwas Ordnung ins Bild bekommst, suche dir gezielt Strukturen in der Landschaft. Das können zum Beispiel Schneeverwehungen, aus dem Schnee ragende Steine oder natürliche Muster sein. Sie erlauben es dir, den Blick des Betrachters zu lenken und ihn in das Bild hineinzuführen.

Reflexionen im Schnee

Fotografieren im Winter – Tipps für tolle Winterfotos (5)

Wie ich oben schon beschrieben habe, erlebst du im Winter oft ybesonders farbige Sonnenaufgänge, die in den verrücktesten Farben leuchten. Wenn dann die Landschaft verschneit ist, reflektiert der Schnee die Tönung des Himmels stark und verdoppelt sozusagen die Farben in deinem Motiv. Ein solches Farbfeuerwerk in deinen Fotos bekommst du sonst in keiner anderen Jahreszeit von der Natur geboten. Damit du das Farbspiel optimal in deinem Foto inszenieren kannst, achten darauf, dass du dem reflektierenden Vordergrund genügend Raum bei der Bildkomposition einräumst. Bei meinem Foto aus dem Berner Oberland bot es sich zum Beispiel an, die schneebedeckten Bergflanken prominent einzubauen, die sich zudem bestens als führende Linien eignen. Als dann an einem klirrend kalten Morgen der Himmel für Minuten brannte, glühte die verschneite Kulisse in einem märchenhaften violetten Licht. Dafür hat sich das frühe Aufstehen und die fast 1,5-stündige Schneewanderung vor Sonnenaufgang wirklich gelohnt. Und war dank Beachtung meiner eigenen Tipps oben trotzdem erträglich.

Romantischer Hüttenzauber

Fotografieren im Winter – Tipps für tolle Winterfotos (6)

Ein echter Winter-Fotoklassiker sind verschneite Hütten, am besten schön einsam gelegen. Schließlich erzeugen diese unweigerlich romantisch-behagliche Gefühle in uns. Aber warum eigentlich? Weil ein solches Bild unsere Urinstinkte und unser Unterbewusstsein anspricht. Eine warme Hütte schützt uns vor der eisigen Kälte draußen. Unsere Fantasie kann sich vielleicht auch lebendig ausmalen, wir wir am flackerndem Kaminfeuer sitzen und gemütlich einen warmen Glühwein trinken, während draußen ein Schneesturm tobt. Also such dir doch mal eine Hütte als Fotomotiv. Idealerweise achtest du darauf, dass sonst nicht viel im Bild zu sehen ist und setzt sie in den Goldenen Schnitt, damit sie richtig wirkt. Und ein Pfad oder Weg zur Hütte eignen sich natürlich bestens als Anker für den Bildaufbau.

Winter fotografieren am Meer

Fotografieren im Winter – Tipps für tolle Winterfotos (7)

Zugegeben: beim Fotografieren im Winter denkt man sicherlich nicht zuerst daran, an die Küste zu fahren. Aber es lohnt sich. Vielleicht findest du vereiste Leuchttürme, Bootsstege und Molen, die du für deinen Vordergrund nutzen kannst? Oder du hältst Ausschau nach zugeschneiten, reetgedeckte Fischerkaten am Meer. Fotografisch spannend ist auch hoher Wellengang durch Winterstürme. Ebenso charmant sind vereiste Strände oder im Wasser liegende Felsen mit einer Eisschicht darauf. Vielleicht ist auch die umliegende Landschaft, etwa Steilküsten oder Berge, zugeschneit. Wenn dann auch noch der Himmel glüht, wie hier auf meinem Foto von den Lofoten, ist das stimmungsvolle Winterfoto perfekt. Besonders spektakulär im Winter sind zum Beispiel die Strände auf Island oder den Lofoten, weil du dort nicht nur dramatische Küstenkulissen sondern mit Sicherheit auch verschneite Bedingungen und mit etwas Glück sogar Polarlichter vorfinden wirst.

Fotografieren im Winter – Tipps für tolle Winterfotos (8)

Besonders interessant finde ich es, wenn Eisschollen im Meer treiben. Sie sind ein Naturelement, dass eine so richtig arktische Stimmung vermittelt und damit den Winter toll visualisiert. Das Foto hier habe ich zwar auf Island aufgenommen, aber du findest Eisschollen in sehr kalten Wintern auch an Nord- und Ostsee. Bei langanhaltenden Minusgraden kannst du Eisschollen auch durchaus auf heimischen Flüssen oder an zugefrorenen Seen finden. Womit wir direkt bei nächsten Thema wären.

Vereiste Seen und Eisschollen

Fotografieren im Winter – Tipps für tolle Winterfotos (9)

Seen sind immer ein dankbares Motive für die Landschaftsfotografie. Im Winter entfalten sie aber noch einmal einen ganz eigenen Charme. Oft sind sie dann zugefroren, vor allem im Hochgebirge. Wenn es dann wieder etwas taut, bilden sich Eisschollen, die einen eindrucksvollen Vordergrund für die Landschaft dahinter, zum Beispiel Bergketten, bilden. Wenn das Wasser ruhig ist und du aufmerksam bist, findest du vielleicht auch die ein oder andere Spiegelung für deine Komposition. So war es auch bei meinem Bild oben, dass ich in den spanischen Pyrenäen aufgenommen habe. Eine gute Idee bei solchen Bildern ist, dass du deine Kamera relativ tief aufstellst, weil dann die Eisschollen noch plastischer und mächtiger wirken.

Im Reich der Schneekönigin – Eishöhlen

Fotografieren im Winter – Tipps für tolle Winterfotos (10)

Ein anderes faszinierendes Naturschauspiel im Hochgebirge sind Eishöhlen. Wenn du sie betrittst, fühlst du dich in andere Welt hinein versetzt. Mit ihrem blau schimmernden Licht und surrealen Formen und Strukturen wirken sie wie aus dem Märchen und man meint, dass die Schneekönigin gleich um die Ecke kommt. Wenn sie doch nicht kommt, bieten sich Eishöhlen auch immer bestens für Selfies mit leuchtenden Klamotten an, wie du auf meinen beiden Bilder siehst und womit wir wieder beim Thema Farbkontraste wären.

Eishöhlen sind ein klassisches Wintermotiv, weil sie Kälte und Frost visualisieren. Es gibt sie aber durchaus nicht nur im Winter, zum Beispiel unter Gletschern. Trotzdem werden sie meist in der kalten Jahreszeit fotografiert, sofern der Eingang nicht gerade zugeschneit ist. Der Grund: wenn es nicht kalt genug ist, schmilzt das Eis an den Wänden, die Höhle wird fragiler und es besteht Einsturz- und damit Lebensgefahr. Im kalten Winter besteht dieses Risiko eher nicht. Du solltest dich trotzdem bei Ortskundigen (Bergwacht, Nationalparks, etc.) immer erkundigen, ob es sicher ist, die Eishöhle gerade zu begehen und sie eventuell mit einem Bergführer aufsuchen.

Fotografieren im Winter – Tipps für tolle Winterfotos (11)

Um anmutige Eishöhlen zu finden, muss du übrigens nicht zwangsläufig in den hohen Norden fahren. Auch in den Alpen, etwa in der Schweiz oder in Österreich findest du sie. Selbst in Deutschland gibt es eine „echte“ wilde Eishöhle. Es handelt sich um die „Eiskapelle“ unterhalb des Watzmanns im Berchtesgadener Land, die du auf dem Foto oben siehst.

Wenn dir wilde Eishöhlen zu unsicher sind, kannst du übrigens auch Schaueishöhlen im Rahmen einer Führung besuchen. Ein Beispiel ist die Eishöhle Marktschellenberg im Untersberg im Berchtesgadener Land. Das Abenteuer-Feeling ist dann aber natürlich dahin und diese Höhlen eignen sich wegen anderer Besucher, Kunstlicht und Stegen auch bei Weitem nicht mehr so gut zum Fotografieren.

Here comes the sun – Sonne im Winterbild

Fotografieren im Winter – Tipps für tolle Winterfotos (12)

Sicherlich warst du im Winter auch schon einmal vor Sonnenaufgang zu Fotografieren draußen. Dann kennst du vielleicht das Gefühl, wenn es klirrend kalt und noch dunkel ist und man sich förmlich danach sehnt, dass die Sonne bald aufgehen möge, um etwas Wärme und Licht zu spenden. Und das Glücksgefühl, wenn dieser Moment dann endlich beginnt.Genau dieses Feeling vermitteln Winterfotos, bei denen die Sonne im Bild ist, vor allem dann, wenn sie gerade aufgeht. Besonders gut wirkt sie dabei, wenn du sie als Sonnenstern aufnimmst, wozu du stärker abblenden solltest (ab f/13 und weniger). Diese Bilder wirken auch deshalb, weil sie wieder einen starken Kontrast beinhalten. Das Blau und Weiß der Landschaft kontrastieren mit dem Gelb/Orange der Sonne. Auch der inhaltliche Kontrast von kalt versus warm macht das Foto lebendig.

Wasserfälle im Winter fotografieren

Fotografieren im Winter – Tipps für tolle Winterfotos (13)

Wasserfälle im Winter versprühen im wahrsten Sinne des Wortes einen ganz besonderen Charme. Sie versinnbildlichen als Motiv ohnehin Frische und Kälte, was zusammen mit einer winterlichen Umgebung, zum Beispiel verschneiten Steinen am Ufer, einen sehr starken, arktisch wirkenden Bildeindruck erzeugt. In kalten Wintern sprühen sie oft auch gar nicht mehr, denn oftmals sind sie dann eingefroren, zum Beispiel in Bayern, im Schwarzwald oder im Harz. Dann hast du zwar nicht mehr die charakteristische dynamische Fließbewegung, findest dafür aber surreale Eisformationen und Eiszapfen für deine Fotos vor.

Zeitenwende – Jahreszeitliche Transformation

Fotografieren im Winter – Tipps für tolle Winterfotos (14)

Die Zeitenwende gibt es nicht nur bei Reden des Deutschen Bundeskanzlers, sondern alljährlich auch in der Natur. Regelrecht berührend finde ich immer wieder, wenn der warme, goldene Herbst langsam dem frostigen Winter weichen muss. Eines Phase des Übergangs, der Transformation, des Abschieds. Fotografisch ist diese Übergangszeit spannend, weil man Elemente aus beiden Jahreszeiten miteinander kombinieren kann. Buntes Herbstlaub kontrastiert dann mit dem Weiß des ersten Frosts oder Neuschnees. Im Gebirge sind vielleicht schon die ersten Gipfel gepudert oder das Ufer von Seen vereist. Und das verspricht spannungsvolle Motive für uns Landschaftsfotografen.

Fotografieren im Winter – Tipps für tolle Winterfotos (2024)

References

Top Articles
Latest Posts
Article information

Author: Mrs. Angelic Larkin

Last Updated:

Views: 6031

Rating: 4.7 / 5 (67 voted)

Reviews: 82% of readers found this page helpful

Author information

Name: Mrs. Angelic Larkin

Birthday: 1992-06-28

Address: Apt. 413 8275 Mueller Overpass, South Magnolia, IA 99527-6023

Phone: +6824704719725

Job: District Real-Estate Facilitator

Hobby: Letterboxing, Vacation, Poi, Homebrewing, Mountain biking, Slacklining, Cabaret

Introduction: My name is Mrs. Angelic Larkin, I am a cute, charming, funny, determined, inexpensive, joyous, cheerful person who loves writing and wants to share my knowledge and understanding with you.